Armenier sind eines der alten Völker des Nahen Ostens und gehören zum armenoiden (frühasiatischen) Typ der eurasischen (europiden) Rasse. Der Bildungsprozess des physischen Typs der Armenier führt auf die Antike zurück. Sie ist eng mit der Entstehung der vorasiatischen oder armenoiden Rasse verbunden. Dieser anthropologische Typ ist in ganz Zentralasien, auf den Hochländern Anatoliens, Syriens und Irans verbreitet. Die Bildung des armenoiden anthropologischen Typs erfolgte viel früher, als die Ethnogenese des armenischen Volkes begann.
Der anthropologische Typ der Armenier nimmt eine besondere Stellung unter den anderen Typen des mediterranen Zweiges der großen europäischen Rasse ein. Sie ist gekennzeichnet durch einen stark entwickelten Haaransatz, rötliche Hautfarbe, brachiozephale (breite bzw. runde) Kopfform, stark betonte Konturen, schmales Gesicht mit schwach ausgeprägten Wangenknochen und eine eigentümliche eiförmige Nase. Die ersten drei Eigenschaften weisen auf das Vorhandensein des armenoiden Types in der südlichen Mittelmeerbevölkerung und die Brachyzephalie bei den Balkanvölkern hin.Diese Besonderheiten, die früher nur für Armenier als charakteristisch galten, sind im nordöstlichen und südlichen Georgien auffällig, was eine Folge der Verschiebung der Grenze des südasiatischen Anthropologietyps nach Norden ist.
Die Struktur des Kopfes
Eine ausgeprägte Brachyzephalie (hohes schmales Gesicht, flacher Nacken, schwach ausgeprägte Stirn), gerade, breite Stirn im mittleren Alter sind charakteristisch für Armenier. Unter den Armeniern gibt es Gruppen mit unterschiedlichen anthropologischen Merkmalen: Einige haben eine geringe Breite des Gesichts, eine horizontale oder leicht abgesenkte Position der Nasenspitze, eine gerade und glatte Stirn, dicke Lippen. Gerade Gesichtsvarianten sind im Südkaukasus vorherrschend.
Der Kopfindex bei Armeniern liegt bei 85,4; 84 von Van und Jerewan bis 86 in Sebastia und 87 in Karin. Die durchschnittliche Länge des Kopfes beträgt 185 mm. Sie erreicht 188 mm im Osten und 183 mm im Westen.
Armenier haben eine konvexe lange Nase von mittlerer Größe. Die Länge der Nase bei Armeniern ist 60 mm und eher breit – 38 mm. Die Breite variiert von 37,4 mm in Van bis 38,4 mm in Caesarea. Die armenische Nase ist im Kaukasus am stärksten ausgeprägt.
Kopfbehaarung
Armenier haben gut ausgeprägten Haarwuchs. Armenier haben vor allem im Kaukasus eine starke Körper- und Gesichtsbehaarung.
Armenier haben dicke Augenbrauen und lange Wimpern. Die dicksten Augenbrauen finden sich bei den im Osten lebenden Armeniern. Die Armenoiden stehen den Völkern mit der reichlichsten Körperbehaarung (Gesichtsbehaarung (männlich), den Ayanern, den Aborigines Australiens in nichts nach und übertreffen sie manchmal sogar.
Die Farbe der Haut und der Augen
Armenier haben dunkles (seltener hellbraunes) Haar und helle (seltener dunkle) Haut. Die Farbe der Haare und Augen wird von Nordwesten nach Südosten dunkler. Die höchste Pigmentierung wird in Ostarmenien und im Ost-Südkaukasus (Aserbaidschan) festgestellt. Die Aserbaidschaner sind merklich dunkler als die Armenier. Die Hautfarbe der Armenier ist rosa-weiß, dunkel-weiß und hellbraun. Dunkel-weiße Farbe ist bei 85% der Armenier zu finden. Hellrosa Haut, die bei ca. 8% der Armenier zu finden ist, ist besonders häufig bei Armeniern, die aus Van ausgewandert sind, und hellbraune Haut ist häufig bei Armeniern in Caesarea (östlichen Regionen der kleinasiatischen Halbinsel)
Die Haare sind in der Regel dunkelbraun und man findet sie bei 58% der Armenier, hell- und mittelbraune Haare machen im Allgemeinen etwa 38% aus. Die restlichen 6% haben rötlich-braune Haare. Männer mit dunkelbraunem Haar haben die gleiche Farbe; Männer mit braunem Haar haben rötliche oder rötlich-braune Bärte. So haben nur 75% der Armenier rein gefärbtes Haar. Bräunlich-rot-braunes Haar ist am häufigsten bei Armeniern zu finden, die aus der Nähe des Van-Sees eingewandert sind, während braunes Haar am häufigsten im Südwesten zu finden ist, besonders bei denjenigen, die aus Gebieten näher an Syrien ausgewandert sind.
73% der Armenier haben braune Augen. Dunkelbraune Augen sind im Westen am häufigsten, wo sie 36% ausmachen, und sind unter den Armeniern um den Vansee selten, wo sie 13% ausmachen. Gemischte oder helle Augen finden sich bei 34% der Einwohner von Van, nur 11% bei den Armeniern von Caesarea.
Biometrie
Die Körpergröße der Armenier hängt von der geographischen Region ab. Die Armenier in Van, Bagesh und Karin Jerewan sind größer als die Armenier, die in den westlichen Regionen von Caesarea, Marash und Sebastia leben
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Einwohner von Wan mit durchschnittlich 169 cm die Größten und die Armenier von Kesaria und Marasch mit durchschnittlich 164 cm die Kleinsten.
Armenische Frauen sind Männern deutlich unterlegen. Ihre durchschnittliche Höhe beträgt 158,1 cm.
Es wurde festgestellt, dass armenische Männer im 20. Jahrhundert 10,1 cm und Frauen 8,5 cm an Körpergröße zunahmen.
Trotz der durchschnittlichen Größe sind Armenier stämmiger und daher für ihre Größe schwer (durchschnittlich 72,5 kg).
Die durchschnittliche Penislänge armenischer Männer beträgt 13,5 cm, das Maximum liegt bei 21 cm. Sie ist die drittgrößte in der ehemaligen USSR und liegt im Weltdurchschnitt.
Eriwan-Krankheit
Armenier, als eines der alten Völker, zeichnen sich durch eine wiederkehrende Krankheit oder mediterranes Fieber aus, das manchmal auch als „Eriwan-Krankheit“ bezeichnet wird. Es handelt sich um eine erbliche Autoimmunerkrankung, die vor allem, aber nicht ausschließlich, bei Angehörigen von Völkern auftritt, deren Vorfahren im Mittelmeerraum lebten, insbesondere bei Armeniern, sephardischen Juden (ganz zu schweigen von aschkenasischen Juden), Türken und nordafrikanischen Arabern.
Erstellt von Bagrat Movsesyan
Übersetzt von Nvard Hovsepyan